In jedem Fall sollte vor einer Haartransplantation ein ausführliches Gespräch zwischen Arzt und Patient stehen. In diesem Gespräch soll es um die Erwartungshaltung des Patienten gehen und darum, ob und in welchem Umfang diese Erwartungen realistisch sind.
Folgende Voraussetzungen sollten dabei zur Sprache kommen:
Der Patient sollte allgemein gesund und belastbar sein. Schwere Erkrankungen der Organe und des Immunsystems könnten dazu führen, dass von einer Haartransplantation abzuraten ist. Das gilt ebenso für manche Medikamente. Dem behandelnden Arzt sollten deshalb alle Medikamente genannt werden, die der Hausarzt verordnet hat. Schmerzmittel, die Azetylsalizylsäure enthalten (wie etwa Aspirin), dürfen vor dem Eingriff nicht eingenommen werden.
Es gibt auf die Frage nach dem besten Alter für eine Haartransplantation keine pauschale Antwort, aber allgemein wird sie nur bei volljährigen Personen durchgeführt. Aber auch ein Alter, in dem die Volljährigkeit gerade erst erreicht wurde, erscheint nicht besonders sinnvoll zu sein, da der Haarausfall im Alter zwischen 18 und 30 in der Regel noch andauert, was eine Prognose erschwert. Wenn dann nach der Haartransplantation der Haarausfall weiter voranschreitet, kann das Gesamtbild hinterher unnatürlich aussehen. Es ist also besser, wenn man wartet, bis der Haarausfall in der betroffenen Region schon abgeschlossen ist.
Bei anlagebedingten Haarausfall besteht ein grosser Zusammenhang zwischen dem Haarausfall des Patienten und dem Haarausfall seiner Vorfahren und älteren Verwandten. Der Haarstatus dieser Personen gibt entscheidende Anhaltspunkte über den zu erwartenden Verlauf des Haarausfalls beim Patienten. Deshalb wird dieser von Kliniken im Vorfeld gebeten, nach Möglichkeit Fotos vom Haarstatus der Eltern oder auch Fotos der Onkel und Großeltern zur Verfügung zu stellen, wenn diese noch verfügbar sind.
Der anlagebedingte Haarausfall (androgenetische Alopezie) ist die häufigste Art des Haarausfalls. Wenn der Vater schon frühzeitig schütteres Haar bekommt, dann ist es leider nicht unwahrscheinlich, dass es dem Sohn nicht anders geht. Es gibt aber auch andere Formen, etwa den diffusen Haarausfall (an verschiedenen Stellen des Kopfes) oder die Alopezie Areata, ein Haarausfall, der akut einsetzt und meist durch eine Entzündung verursacht wird. Diese letztgenannten Fälle versprechen weniger Erfolg bei einer Haartransplantation.
Bei einer Haartransplantation entnimmt man Spenderhaare aus einem Bereich mit noch vollem Haar. Meistens ist das der Haarkranz oder der Bereich an den Seiten des Kopfes. Die Dichte des Haares sollte so hoch wie möglich sein, damit viele Grafts (Transplantate) entnommen werden können. In den Bereichen, in denen das Haar noch voll und dicht ist, ist auch die Chance hoch, dass hier der Haarausfall auch in Zukunft ausbleiben wird. Das ist wichtig, da auch die Erbinformationen bei der Implantation übermittelt werden.
Man sollte nicht unbedingt erwarten, dass das Haar wieder jugendlich voll wird und für immer so bleibt. Es kann sein, dass der Haarausfall nur zu gewissen Teilen wieder rückgängig gemacht werden kann. Es ist auch nicht auszuschliessen, dass nach dem Eingriff noch Haare ausfallen. Deshalb ist es wichtig, sich vor der Operation in einem Gespräch zu verdeutlichen, welche Grenzen, aber auch welche Chancen gegeben sind.
Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, hat man eine gute Chance, den Haarausfall mittels einer Haartransplantation dauerhaft zu besiegen, da die meisten Grafts (über 90%) auf Dauer anwachsen. Man braucht dann keine Haarwuchsmittel mehr, und viele Patienten erleben ein neues, positiveres Selbstwertgefühl mit einem neuen Haarstatus, der etwa ein Jahr nach dem Eingriff gegeben ist.
Welche Methoden gibt es für Haartransplantationen?
Die populärsten Methoden sind die FUT und FUE Methode. Sie sind die am häufigste verwendete Technik bei der Haartransplantation. Es gibt auch neuere Methoden, die auf der FUE-Technik basieren, wie die DHI-Methode oder die mit Hilfe eines Roboters.
Was ist die FUE Methode?
Die FUE-Methode, die für (F)Follicular (U)Unit (E)Extraction steht, ist eine in der Haartransplantation verwendete Technik. Hier werden mithilfe einer Hohlnadel einzelne Haargruppen aus dem Hinterkopf entnommen und in die gewünschten Areale eingepflanzt.
Was ist die FUT Methode?
FUT steht für (F)Follicular (U)Unit (T)Transplantation und beschreibt eine Technik in der Haartransplantation, wo ein Hautstreifen mit Haaren aus dem Hinterkopf entnommen wird. Dieser Streifen wird dann zergliedert und präpariert, um danach in die gewünschten Stellen zu implantieren.
Welche Methode ist besser? FUE oder FUT?
Beide Haartransplantations-Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Generell kann man sagen, das sich die FUE-Methode eher für eine niedrige Graft-Anzahl eignen und die FUT-Methode eher für eine hohe Graft-Anzahl aufgrund der Narbenbildung.
Was sind die Unterschiede zwischen FUE und FUT?
Der Unterschiede liegt in der Entnahme der Haarfollikel. Bei der FUT-Methode werden die Follikel aus einem vorher entnommenen Hautstreifens gewonnen und bei der FUT-Methode aus einzelnen Haargruppen. Das Zwischenlagern sowie die Einpflanzung sind bei beiden gleich.